Gebäudezertifizierung
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Gebäudezertifizierung

Informationen zu Zertifizierungsystemen bezüglich Nachhaltigkeit

In Österreich gibt es mehrere Gebäudezertifizierungssysteme, die die Nachhaltigkeit und Qualität von Gebäuden bewerten. Einige der wichtigsten Systeme sind:

  1. ÖGNB/TQB
  2. ÖGNI
  3. klima:aktiv
  4. BREEAM
  5. LEED

Jedes dieser Systeme hat seine eigenen Stärken und Schwerpunkte, die es Bauherren und Entwicklern ermöglichen, das passende Zertifizierungssystem für ihre speziellen Bedürfnisse und Ziele zu wählen.

Was zeichnet diese Systeme aus?

ÖGNB/TQB
(Total Quality Building)

Dieses System wurde vom Österreichischen Ökologie-Institut und vom Österreichischen Institut für Baubiologie und Bauökologie entwickelt.

  • Ganzheitliche Bewertung: Bewertet Gebäude hinsichtlich ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Aspekte.
  • Regionale Relevanz: Speziell für den österreichischen Markt entwickelt, berücksichtigt regionale Bauweisen und Normen.
ÖGNI
(DGNB – Deutsches Gütesiegel Nachhaltiges Bauen)

Dieses System wird von der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen angeboten.

  • Lebenszyklusbetrachtung: Bewertet die Nachhaltigkeit eines Gebäudes über seinen gesamten Lebenszyklus.
  • Umfassende Kriterien: Deckt eine breite Palette an Nachhaltigkeitskriterien ab, von ökologischen bis hin zu soziokulturellen Aspekten.
  • Internationale Anerkennung: Obwohl es aus Deutschland stammt, wird es auch in Österreich und vielen anderen Ländern anerkannt.
klima:aktiv

Dieses österreichische Zertifizierungssystem konzentriert sich auf die Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien in Wohngebäuden.

  • Energieeffizienz: Starker Fokus auf die Energieeffizienz von Gebäuden und den Einsatz erneuerbarer Energien.
  • Österreichische Initiative: Entwickelt von der österreichischen Bundesregierung, speziell auf regionale Gegebenheiten und Standards ausgerichtet.
BREEAM
(Building Research Establishment Environmental Assessment Method)

Ein international anerkanntes Zertifizierungssystem, das die Umweltleistung von Gebäuden bewertet.

  • Breite Anwendung: International anerkannt, bewertet Gebäude in verschiedenen Kategorien wie Energie, Gesundheit, Materialien und Abfall.
  • Flexibilität: Kann an lokale Gegebenheiten und spezifische Projektanforderungen angepasst werden.
LEED
(Leadership in Energy and Environmental Design)

Ein weiteres international anerkanntes Zertifizierungssystem, das sich auf die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Gebäuden konzentriert.

  • Weitreichende Anerkennung: International bekanntes System, das besonders in Nordamerika weit verbreitet ist.
  • Punktebasiertes System: Gebäude erhalten Punkte in verschiedenen Kategorien wie Nachhaltigkeit, Wasserverbrauch, Energieeffizienz und Innenraumqualität.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Bewertet eine breite Palette an Nachhaltigkeitsaspekten und fördert innovative Bau- und Betriebsmethoden.

Der Nutzen einer Gebäudezertifizierung

Eine Gebäudezertifizierung bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl den Eigentümern als auch den Nutzern und der Umwelt zugutekommen:

  • Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit
    • Reduzierter Energieverbrauch: Zertifizierte Gebäude sind in der Regel energieeffizienter, was zu niedrigeren Energiekosten und einem geringeren ökologischen Fußabdruck führt.
    • Umweltfreundliche Materialien: Die Verwendung nachhaltiger Baumaterialien wird gefördert, was die Umweltbelastung verringert.
  • Gesundheit und Komfort
    • Verbesserte Raumluftqualität: Zertifizierungen legen Wert auf eine gute Luftqualität, die das Wohlbefinden und die Gesundheit der Nutzer steigert.
    • Komfort und Wohlbefinden: Aspekte wie Tageslichtnutzung, thermischer Komfort und Akustik werden berücksichtigt, um ein angenehmes Arbeits- und Wohnumfeld zu schaffen.
  • Wirtschaftliche Vorteile
    • Wertsteigerung der Immobilie: Zertifizierte Gebäude haben oft einen höheren Marktwert und können höhere Mieten erzielen.
    • Betriebskosteneinsparungen: Effiziente Systeme und nachhaltige Praktiken führen zu geringeren Betriebs- und Wartungskosten.
  • Reputation und Marketing
    • Positives Image: Eine Zertifizierung signalisiert Verantwortungsbewusstsein und Engagement für Nachhaltigkeit, was das Ansehen des Unternehmens oder Eigentümers stärkt.
    • Wettbewerbsvorteil: Zertifizierte Gebäude heben sich positiv von nicht zertifizierten ab und können so leichter potenzielle Mieter oder Käufer anziehen.
  • Einhaltung von Vorschriften
    • Rechtssicherheit: Zertifizierungen helfen dabei, gesetzliche Vorgaben und Normen zu erfüllen, was potenzielle rechtliche Probleme reduziert.
  • Langfristige Investition
    • Zukunftssicherheit: Zertifizierungen stellen sicher, dass das Gebäude auch zukünftigen Umwelt- und Energieanforderungen gerecht wird, was die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit der Immobilie fördert.
  • Fördermöglichkeiten
    • Zugang zu Fördergeldern: In vielen Fällen sind zertifizierte Gebäude förderfähig, wodurch zusätzliche finanzielle Anreize geschaffen werden.

Durch diese vielfältigen Vorteile tragen Gebäudezertifizierungen entscheidend zur Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit von Bauprojekten bei.

Vorausschauend nachhaltig Planen

Bereits in der Planungsphase ist es wichtig einige der Erfüllungskriterien bereits zu berücksichtigen. So z.B. bei der Wahl von Materialien (PVC frei) und Baustoffen in Bezug auf Formaldehyd und andere VOCs.
Auch ist es zwingend nötig bereits bei der Einreichung das Ent- und Belüftungskonzept detailierter zu planen. So wird heutzutage eine Luftdichte Hülle gebaut, muss jedoch dennoch eine entsprechende Luftwechselzahl erfüllen. Wenn diese Parameter möglichst früh festgelegt werden ist eine kostenschonende Umsetzung durch intelligente Planung möglich.

Welche Zertifizierung ist passend?

Die Wahl der richtigen Gebäudezertifizierung hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Gebäudetyp, den Zielen des Projekts und den spezifischen Anforderungen ab.

Für Wohngebäude ist klima:aktiv ideal, da es sich auf Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien konzentriert, und TQB (Total Quality Building) ist ebenfalls gut passend, da es eine umfassende Bewertung der ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Aspekte bietet.

Für Bürogebäude ist DGNB (Deutsches Gütesiegel Nachhaltiges Bauen) besonders geeignet, da es eine umfassende Bewertung über den gesamten Lebenszyklus hinweg bietet, während BNB (Bewertungssystem Nachhaltiger Bau) speziell für öffentliche Bundesbauten wie Bürogebäude, Verwaltungsgebäude und Schulen konzipiert ist.

Für gewerbliche Gebäude sind LEED (Leadership in Energy and Environmental Design), ein international anerkanntes System, das für verschiedene Gebäudetypen geeignet ist, einschließlich gewerblicher Immobilien, und BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method), ein flexibles System, das an lokale Gegebenheiten angepasst werden kann und für verschiedene Gebäudetypen geeignet ist, empfehlenswert.

Wichtig ist die Beratung durch Experten, um das passende System für das Projekt zu finden, sowie eine Kosten-Nutzen-Analyse, um die beste Wahl zu treffen. Jedes dieser Systeme hat seine eigenen Stärken und Schwerpunkte, die je nach den spezifischen Anforderungen und Zielen des Projekts berücksichtigt werden sollten.

Sie haben noch Fragen oder möchten Sich zum Thema Gebäudezertifzierung weitergehend beraten lassen?

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Unser Architekturbüro unterstützt Sie gerne bei der Planung und Zertifizierung Ihres Objekts, ganz gleich ob Sie Compliance-Vorgaben zu erfüllen haben oder ein besonders ökologisches Gebäude schaffen wollen.

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